Die Künstlerin Martha Jungwirth und ihr Mann Alfred Schmeller waren seit früher Zeit mit Josef Mikl befreundet. Die gegenseitige künstlerische Wertschätzung zeigt sich auch in Josef Mikls, Martha Jungwirth gewidmeten Text: Die Gescheiten und die Gescheiterten, 2005
... bin heute da um über einen lieben und verehrten Maler zu sprechen... Bin heute in der Wohnung und da stehen alle phantastischen Arbeiten runderherum und das ist so ein phantastisches Erlebnis und seine Qualität! Das man richtig froh ist, wenn man wiedereinmal richtige Malerei sieht...
...Man hat das Gefühl, er ist da, er ist da mit seinem ganzen Witz, mit seiner Intelligenz, und dieses Gscheite und dabei das so Dynamische und Abwechslungsreiche. Ich habe jetzt die Röhrenzeichnungen, frühen Akte, Pastelle gesehen und das was ich immer so bewundert habe, wie er von den banalsten Teddybären oder Zwiebeln oder irgendwas, hat er eine so tolle Malerei entwickelt, so reduziert und straff und sicher ...
Also, ich war immer eine große Bewunderin von ihm. Da war ich noch auf der Akademie und bin das erste Mal mit meinem Mann in die Galerie St. Stephan gekommen und da hat er schon einen
großen Eindruck auf mich gemacht. Und dann habe ich natürlich durch meinen Mann den Josef Mikl selber kennengelernt und er hat mich auch dazu angeregt – ich habe immer nur Aquarell gemalt – ich
soll endlich Öl malen. Ich habe eine fürchterliche Angst davor gehabt. Und er hat mir aber dann das Grundieren in seiner Klasse gelernt. Ich durfte hinzukommen. Dann durfte ich einmal in sein
Atelier in die Hellerfabrik. Da habe ich ihn besucht und ich habe wieder die großartige Malerei gesehen und die großen Räume und da habe ich halt das Gefühl gehabt, wenn ich hier male, kann
ich auch in das Öl hineinspringen. Das habe ich mir dann auch für 3 Monate gemietet und habe dort gearbeitet und irgendwie war das für mich ein Durchbruch. Und er hat mich dann besucht und die
Sachen angeschaut und zwar ganz streng und er ist ganz nahe herangegangen. Ich habe mir gedacht, da kann er gar nichts sehen, unmöglich. Aber trotzdem hat er dann eine Bemerkung, eine ganz kurze.
Und man hat schon gewußt, wie es langgeht.
Also, was soll ich sagen: Es ist ein riesiger Verlust, dass es ihn nicht mehr gibt...